Bewegung und Stimme
Ausbildungskurs für Sprachgestaltung und Schauspiel
September 2025 – Juli 2027
Dornach, Schweiz
Mit jedem inspirierten, künstlerischen Prozess entdecken wir Neuland, es entsteht etwas noch nie Dagewesenes, Einzigartiges, mit Eigenleben und Ausstrahlung, hier und jetzt. In diesem Sinne werden wir die Impulse und Anregungen von Marie und Rudolf Steiner für Sprachgestaltung und Dramatische Kunst aufgreifen, durch kreatives Spiel und intensives Üben unser Instrument geschmeidig und transparent werden lassen.
Der berufsbegleitende Ausbildungskurs wendet sich an junge Erwachsene, die die Künste Sprachgestaltung und Schauspiel kennenlernen und vertiefen möchten. Er findet zweimal pro Woche gegen Abend und einmal im Monat an einem Intensivwochenende statt.
Sprachgestaltung
Dichtung ist verdichtetes Wort, verdichteter Geist. Der Dichter dichtet ins Wort hinein die Essenz des Seins.
Wollen wir also die Sprache der Dichtung entsprechend gestalten, so muss in unserer Seele die Macht und Bedeutung des Wortes wieder aufleben, jeder Laut, jeder Ton will ins Bewusstsein gehoben, empfunden und erlebt werden.
Durch den schöpferischen Umgang mit der Sprache wollen wir ihren Zauber zum Leben erwecken.
Peter Engels
Schauspiel
Mit jedem Schauspieler ersteht ein neuer Hamlet, mit jeder Schauspielerin ein anderes Gretchen, das Urbild in sich tragend.
Der Weg von der griechischen Gymnastik über den beseelten Körperausdruck in Pantomime und Gebärdensprache führt uns zum gesprochenen Wort. Im Schauspiel greifen Wort und Gebärde ineinander und bilden eine künstlerisch harmonische Einheit. Durch das Nadelöhr der Verwandlung werden wir in verschiedenste Rollen schlüpfen.
Esther Bohren
Eurythmie
Erleben der Lautkraft durch die eigene Gestalt und im Umkreis. Eintauchen in Rhythmus und Schwung, Töne und Farben. Sich in der eurythmischen Bewegung aus eigener Initiative in Wandelbarkeit und Ausdruck erüben.
Hanna Koskinen
Ausbildungsbegleitende Fächer
Plastizieren, Menschenkunde, Literatur- und Theatergeschichte, Philosophie, Anthroposophie
Projekte
Während der Ausbildung werden öffentliche Darbietungen, Rezitationen und Theaterstücke einstudiert und aufgeführt.
Kursinhalt
Modul 1
Sprachgestaltung: Sprachübungen, Epik (nordische und südliche Dichtung, Stabreim und Hexameter) Balladen, Geistdramatik
Schauspiel: Griechischer Fünfkampf, Pantomimentraining, Grundelemente der Elementarpantomime, Improvisation, Eintauchen in Farb-und Lautstimmungen, Maskenbau und Maskenspiel, Charakterspiel, die vier Temperamente
Eurythmie: Eurythmische Grundelemente, Stabübungen, Erarbeiten der Laute und Farben
Fachunterricht: Philosophisches Gedankengut (z.B. Parabel der Künste, Schillers ästhetische Erziehung), Kunstgeschichte, Theatergeschichte, Literatur, Einblick in Goethes Farbenlehre, anthroposophische Menschenkunde, (Modellieren)
Es wird eine Darbietung einstudiert und aufgeführt mit Sprache, Schauspiel und ev. Eurythmie
Modul 2
Sprachgestaltung: Sprachübungen, von der Epik zur Lyrik, Rezitation und Deklamation, frühe Kulturen, Klassik, Romantik, Moderne, sprachliche Darbietung
Schauspiel: Griechische Gymnastik, Bothmer Gymnastik, 6 Sprachoffenbarungen, artikuliertes und modifiziertes Gehen, Anwendung der Übungen in Texten und Szenen (z. B. Faust, Mysteriendramen), Einstudierung und Aufführung eines Theaterstückes
Eurythmie: Fortsetzung der Arbeit an den Lauten, Rhythmen, Grundelemente der Toneurythmie, Erarbeitung von Gedichten
Fachunterricht: Kunstgeschichte, Theatergeschichte, Literatur, anthroposophische Menschenkunde, Auszüge und Themen aus dem dramatischen Kurs, schriftliche Zusammenfassung und Vorstellung eines selbstgewählten Stückes
Der Berufsbegleitende Ausbildungskurs bildet die Basis für einen praktischen Einstieg und Umgang mit dem Dramatischen Kurs von Marie und Rudolf Steiner. Es werden die Inhalte von Modul 1 und Modul 2 erarbeitet. Bei bestehendem Interesse und Eignung kann die Ausbildung mit Modul 3 und 4 fortgesetzt werden.
Unterrichtszeiten
Der Unterricht des berufsbegleitenden Ausbildungskurses findet zweimal wöchentlich und an einem Intensivwochenende pro Monat statt. (Ausserhalb der Schulferien BL)
Zusätzliche Einzelstunden und Proben nach Vereinbarung
Ausbildungsbeginn: Sa 13. September 10:00 Uhr, Witzenmannzentrum Dornach
Wöchentlich
Mittwoch
17:00–18:00 Sprache
18:00–19:30 Uhr Gymnastik und Schauspiel
20:00–21:00 Uhr Eurythmie
Donnerstag
17:00–18:30 Uhr Gymnastik und Schauspiel
19:00–20:30 Uhr Sprache
Intensivwochenenden
Im Reich der Mitte zwischen Gegensatz und Polarität
Bewegungsimprovisation, Sprachgestaltung, Kunstbetrachtung und Goetheanumführung
Sa 13. September 10:00–17:00 Uhr
So 14. September 10:00–13:00 Uhr
Dieses erste Wochenende gilt als Schnuppergelegenheit und kann ganz unverbindlich besucht werden.
Vokalklang
Schauspielimprovisation, Eurythmie, Sprachgestaltung
Sa 25. Oktober 10:00 Uhr–17:00 Uhr
So 26. Oktober 10:00 Uhr–13:00 Uhr
Parabel der Künste
Sprachgestaltung, Eurythmie, Pantomime, Schwerpunkte der verschiedenen Künste und ihre Beziehung untereinander
Sa 8. November 10:00–17:00 Uhr
So 9. November 10:00–13:00 Uhr
Die Welt der Konsonanten
Schauspiel, Sprachgestaltung, Eurythmie und Kunstbetrachtung
Sa 6. Dezember 10:00–17:00 Uhr
So 7. Dezember 10:00–13:00 Uhr
Weitere Intensivwochenenden in Planung
Januar: Die Menschliche Gestalt
Februar: Farbstimmung
März: Die vier Temperamente
April: Maskenbau und Maskenspiel
Mai: Der Clown in mir
Juni: Charakterspiel
Juli: Einstudierung und Aufführung einer Darbietung
Ferien
27. September–14. Oktober 25
20. Dezember–13. Januar 26
16. Februar–3. März 26
28. März–13. April 26
30. Juli–11. September 26
Kollegium
Esther Bohren
Freies Studium Elementarpantomime bei E. G. Böttger, Ausbildung und künstlerischer Abschluss an der Schule für Sprachgestaltung und Schauspiel am Goetheanum. Mitglied im Mimen- Ensemle Berne, Mysteriendramen- Ensemble am Goetheanum und Scala Basel, Tourneen in Deutschland, Italien, Österreich, Indonesien und Thailand. Freie Tätigkeit mit Sprachgestaltung, Schauspiel und Regie.
Peter Engels
Seit 35 Jahren Sprachgestalter und Schauspieler. Ausgebildet an der Schule für Sprachgestaltung und dramatische Darstellungskunst am Goetheanum. Mitglied des Goetheanum-Bühnenensembles und Sprechchors bis 2008, u.a. als Prof. Capesius in den Mysteriendramen von 1998 – 2008, Mephisto in Goethes Faust 2004 und ungezählten weiteren Rollen. Sprach- und Schauspiellehrer an der Sprachschule am Goetheanum und verschiedenen anderen Einrichtungen. Seit 2008 selbstständig als Sprach- und Schauspiellehrer, Eurythmiesprecher, Schauspieler, Regisseur, Rezitator und Vortragender.
Hanna Koskinen
Ausbildung an der Eurythmieschule Elena Zuccoli, Dornach. Seit 1994 Tätigkeit als Eurythmistin an Waldorfschulen (Oberstufe) und Laienkurse. Weiterbildung und Bühnen-Ensemble-Arbeit seit 30 Jahren mit vielen Aufführungen mit: Lili Reinitzer, Ursula Zimmermann, Diotima Engelbrecht, Norman Vogel, Ingrid Everwijn, Gioia Falk, Angela Locher, Ute Medebach u.a. sowie in gemeinsamer Zusammenarbeit mit vielen Kolleginnen und Kollegen aus eigener Initiative. Im vierten Mysteriendrama am Goetheanum und vielen Projekten.
Arbeitet für die Sektion für Redende und Musizierende Künste.
Inger Schibler, Gastdozenten
Aufnahmeverfahren
- Eine Bewerbung mit einem Motivationsschreiben und Lebenslauf
- Vorsprechen: Gedichte, evtl. eine Ballade oder eine kleine Geschichte, ein dramatisches szenisches Beispiel
Kosten
Die Kosten betragen 500 SFr. pro Monat, ohne August und Juli, d.h. jährlich 5000 SFr.